Deutsch-Wagramer Kunst-Keramik 1932 - 1940

DIE KUNST- UND GEBRAUCHS-KERAMIK DES JOHANN HITTINGER

  • frühe Ausführung der Werknummer 155
  • späte Ausführung der Werknummer 155
  • Krug-Garnitur um 1936
  • Krug-Garnituren waren wahlweise mit Römer, Becher oder Tassen erhältlich
 

Werkverzeichnis

Dieses Werkverzeichnis kann nur einen begrenzten Einblick in das Schaffen von Johann Hittinger geben. Trotzdem muß man die Deutsch-Wagramer Kunst-Keramik in drei Perioden unterteilen; in die der Kunst-Keramik von 1932 bis 1935, in die frühe Gebrauchs-Keramik von 1934 bis 1938 und in die späte Gebrauchs-Keramik bis zur Schließung des Betriebes 1940.

Kunst-Keramik 1932 - 1935

Aus der Produktion der Kunst-Keramik sind die wenigsten Stücke erhalten geblieben. Heute läßt sich nur mehr erahnen, welches künstlerische Potential in Hittinger steckte.

Kunst-Keramiken, die bekannt, aber heute nicht mehr erhalten sind: Eine gelbe Schale und ein gelber Topf, welche in London 1934 ausgestellt waren und Figuren, die seine Verwandten einst besaßen; Esel, Biber, Hirsch und Pinguin. Weiters ein brauner Bär und ein grauer Elefant, beide zirka 25 cm hoch.

Es ist schwierig, figurale Keramiken Hittingers Kunst-Keramik zuzuschreiben, da sie nicht gemarkt wurden. In den amtlichen Katalogen der Wiener Messe wurden sie zwar als Spezialität der Deutsch-Wagramer Kunst-Keramik angeführt, aber bis auf ein kleines Äffchen, das sich im Besitz eines Verwandten von Hittinger befindet, gibt es keine Belegstücke mehr. Da viele Obsieger-Schüler zu Beginn ihre Keramik-Arbeiten in sehr ähnlichem Stil ausführten, kann oder ist es wahrscheinlich, daß Hittingers Kunst-Keramikfiguren durch Unwissenheit anderen Keramikern zugeschrieben werden.

Gebrauchs-Keramik 1934 - 1938

Ein typisches Erkennungsmerkmal der frühen Gebrauchs-Keramiken sind florale Auflagen mit Weintrauben und Blattranken. Erst allmählich fanden sich auch andere Früchte und Alpenblumen auf den Keramiken Hittingers. Gegen Ende dieses Abschnittes wurden Primeln nicht mehr modelliert, sondern wie alle anderen Blumen und Blätter in Modeln hergestellt. Bei frühen Werknummern, die später ausgeführt wurden, ist der Unterschied deutlich sichtbar.

Gebrauchs-Keramiken, die nicht mehr erhalten sind: Aschenbecher, Bodenvase und ein mehrarmiger Kerzenleuchter. Ohne Abbildung im Werkverzeichnis: Bowle mit florale Auflagen (Erdbeeren und Blätter).

Gebrauchs-Keramik 1938 - 1940

Der im Sommer 1938 zusätzlich gekaufte elektrisch beheizte Brennofen brachte große Veränderungen für den kleinen Betrieb. Die Produktion wurde fast verdreifacht. Um diese Menge auch produzieren zu können, wurden die Keramiken vereinfacht und die Formenvielfalt auf Schüsseln, Vasen und kleine Krüge reduziert. Auch die Glasurfarben veränderten sich. Da mit niedrigeren Temperaturen gebrannt wurde, mußten auch andere Glasuren verwendet werden. Je nach Auftragslage wurde auch der alte kohlebetriebene Brennofen benutzt.

Die angegebenen Maße können nur als Richtlinien gelten, da Hittinger seine Keramiken frei drehte. Der Durchmesser der Keramiken ist ohne Garnierungen angegeben.